dobrÄ poschalowat! Du stehst hier auf dem roten Platz. Mitten im Herzen von Moskau. Nirgends ist die Schneise von Arm und Reich so gross als hier. Gerade wurde der Kaiser Alexander III., Sohn von Alexander II., gekrönt. Eine neue Herrschaft bahnt sich an. Nicht alle wollen ihn auf dem Thron sehen.
der stadtrat BOAZ ROMANOW & Maija Chairowa
Dir liegt eine Frage auf dem Herzen? Oder du weisst nicht weiter? Dann wende dich einfach an den Stadtrat von Moskau.
was sagt die zeit? FRÜHLING. APRIL & MAI.
Der Frühling lässt sein blaues Band. Es ist Frühling in Moskau. Die Pflanzen erwachen wieder aus ihrer Winterruhe. Die Sonne bricht durch die Wolken hindurch. Die Temperaturen liegen am Tag bei 19º Grad in der Nacht sinken sie auf noch auf 2º Grad hinunter.
» NEUIGKEITEN02. DEZEMBER 2014; Ab heute haben wir endlich unseren ersten Mainplot! Wenn ihr ein Teil des Maskenballs werden wollt, dann meldet Euch im passenden Thread dafür. .. [MEHR]
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Sofja Perowskaja
Sofja spürte den Blick ihres Bruders auf sich ruhen. Mehr als das, er brannte regelrecht auf ihr. Sie wusste, dass er sie heute ganz genau beobachten würde. Nikolaj hatte nicht nur keine Lust gehabt, sie heute mitzunehmen. Er hatte sich regelrecht gefürchtet, dass sie ihn blamieren könnte. Dass irgendjemand an diesem Abend Anstoß daran nehmen könnte, dass er seine zwar rehabilitierte, aber eben doch ehemals revolutionäre Schwester mitgebracht hatte. Sofja wusste, wie wichtig die Anerkennung und das Ansehen für ihren Bruder waren, besonders wenn es um die Adelsgesellschaft ging. Nikolaj hatte ihr mehrfach eingeschärft, dass an diesem Abend vermutlich auch Mitglieder des Hochadels anwesend sein würden. Das machte Sofja allerdings auch Angst, denn wenn sie ehrlich war, kannte sie diese kaum. Sie war lediglich mit jenen vertraut, die sie damals zu Zeiten als Revolutionärin im Visier gehabt hatte. Dazu gehörten nur leider ganz selten die jungen Damen, die hier saßen. Besonders nicht ihre Nachbarin, die mit Sicherheit alle im Raum erkannt hatten außer Sofja. Ihr war allerdings aufgefallen, dass sie dieses Mal nicht alle nur sie anstarrten, sondern durchaus auch diese junge Dame neben ihr. Wenngleich die Blicke auch durchaus völlig unterschiedlich waren. Während man sie, Sofja, eher abschätzig und mit leichter, nicht ganz verhohlener Abscheu ansah, wurde ihre Nachbarin mit bewundernden und hoch geschätzten Blicken bedacht. Sofja wusste zwar immer noch nicht, wer das war, aber es wurde ihr schnell klar, dass sie sich jetzt besser gut anstellte. Der brennende Blick ihres Bruders wurde noch intensiver, weshalb Sofja einen Moment lang zu ihm hinübersah. Die Art, wie er die Augen kurz weitete und mit dem Kopf in Richtung der Frau neben ihr ruckte, ließen ihr bewusst werden, dass sie sich nicht geirrt hatte: die junge Frau neben ihr in dem roten Kleid war offenbar tatsächlich eine aus Hochadel. Aber wer nur?
Sofja beschloss, dass sie nicht fragen wollte. Es wäre vermutlich zu peinlich, wenn sie fragen würde, ein unmögliches Fettnäpfchen. Und sie war schließlich hier, um allen – zuallererst ihrem Bruder – zu beweisen, dass sie wieder die liebe, nette Adelstochter war. Sie erwiderte also das warme Lächeln der jungen Frau in Rot, wandte dann ebenfalls den Blick ab. Etwas zu hastig vielleicht griff sie nach dem Glas, das sich gerade mit Rotwein gefüllt hatte – irgendein, beinahe unsichtbarer Diener hatte offenbar hinter ihr gestanden und eingeschenkt. Sofja zwang sich, einen eleganten und nicht zu schnellen Schluck zu nehmen. Die dunkle, leicht bittere Flüssigkeit entspannte sie, auch wenn sie den Wein eigentlich noch nie mochte. Aber seit sie ihrer Verurteilung knapp entgangen war, beruhigte sie der Alkohol. So wandte sie ihren Blick scheinbar gelassen wieder ihrer Nachbarin zu, die ihr Gesprächsthema mit viel Eleganz aufschnappte. So etwas hätte ihren Bruder aus ihrem Mund schwer beeindruckt. Sofja fühlte sich einmal mehr so, als würde sie nicht hierher gehören. Wie könnte sie das jemals? Ihr Lächeln allerdings sagte etwas anderes, es war ähnlich warm wie das ihres Gegenübers. Und das, obwohl die Frage sie so sehr verwirrte, dass sie nichts zu sagen wusste. Wie fand sie das alles? Unnötig, verschwenderisch, überbordernd? Das hätte sie früher gesagt, aber jetzt? „Ihr habt offenbar ein Auge für so etwas“, sagte sie etwas ausweichend und nahm einen kurzen Schluck aus ihrem Weinglas. „Ich muss gestehen, ich habe kein solches Auge für Inneneinrichtung, mir gefällt es einfach.“ Sofja schmunzelte, auch wenn sie selbst diesen Scherz nicht wirklich lustig fand. „Habt Ihr Euer eigenes Zuhause auch selbst eingerichtet?“ fragte sie, da ihr nichts wirklich Besseres einfiel. Aber sie hatte bei den meisten Adligen die Erfahrung gemacht, dass sie gerne über sich erzählten und oft zufrieden waren, wenn man ihnen einfach nur zuhörte.
Jekaterina Danilow
<blockquote> <font style="line-height:18px; font-size: 11px;"><p align="justify"> Erwartungsvoll saß sie in ihrem Stuhl, blickte sich dabei ein wenig um. Ihre Freundin hatte ganze Arbeit geleistet und den eher schlichten Salon in einen fabelhaft gemütlichen Raum verwandelt, dem man seinen vorigen Stil nicht anmerken konnte. Die Gemälde, waren sie zuvor das Einzige gewesen, das einem ins Auge fiel, stachen durch die restliche Dekoration nun noch mehr hervor, was der Schönheit des Raumes keinen Abbruch tat, viel eher brachte es zur Geltung, dass man auch mit wenigen Dingen Großes vollbringen konnte.
Ihre Sitznachbarn hatten bisweilen nur untereinander Worte ausgetauscht, wagten sie es nicht einfach die junge Hochadlige anzusprechen. Wovor fürchteten sie sich? Etwa das Jekaterina voller Hochmütigkeit war und sie bei jedem kleinen Fehler auslachte oder bloßstellen würde? Was, bitteschön, dachte man denn von ihr? Sie war kein Monster und gewiss kein ichbezogenes Etwas, das nur das eigene Ansehen im Sinn hatte, was man von manchen anderen Damen in diesem Raum behaupten konnte. Sie entsprach eher dem Bild, das man nicht vom Adel hatte und widersprach mit ihrem Verhalten und ihrem Charakter den normalen Vorurteilen, welche man im gemeinen Volk dem Adel gegenüber empfand. Selbst jemanden anzusprechen erschien ihr seltsam, da sie für gewöhnliche von irgendwelchen Fremden angesprochen wurde, weil man ihr ansehen konnte aus welchem guten Hause sie stammt und ihre Ähnlichkeit zu ihrem Vater recht groß seien. So saß sie also nun still auf ihrem Platz, lauschte nebenbei nichtigen Gesprächen anderer Frauen, die in ihrer Nähe saßen und ließ sich von dem Gefühl, irgendwie dazu zu gehören, ergreifen. <i> „Wenn ihr etwas braucht, Herrin, ich sitze dort drüben…“</i>, drang eine sanfte Stimme an ihr Gehör, dessen Besitzer sie ohne Hinsehen zuordnen konnte. Ihre liebe Annie wollte sich nicht einfach hinsetzen, sondern bot auch hier ihre geschätzte Hilfe an. Dankbar lächelte Jekaterina ihrer Untergebenen entgegen und nickte zur Bestätigung, damit diese sich guten Gewissens hinsetzen konnte. Kate war kein Untier, das ihre Dienerin ständig bei sich haben musste, um sich wohl zu fühlen. Einen gewissen Grad an Selbstständigkeit war ihr schon von Geburt an eingeprägt worden und zeigten auch in der heutigen Zeit zahlreiche Vorteile.
Die Ankunft weiterer Gäste wurde durch das leise Klopfen des Zeremonienmeisters verdeutlicht. Rasch hob die junge Fürstentochter ihren Blick und beobachte wie der der ältere Herr die Namen derer vortrug, die wenig später durch die Türe traten. Anscheinend handelte es sich hierbei um ein Ehepaar und scheinbar der Schwester des Mannes, die zu dieser Feierlichkeit mitgebracht wurde. Jekaterina kannte die andere Frau nicht, obgleich ihr der Nachname in gewisser Weise bekannt vorkam. Es erfreute sie ein wenig, dass sich ausgerechnet die alleinstehende Frau neben sie setzte und nicht die verheiratete Frau. Vielleicht würde sich zwischen den beiden Frauen ein interessantes Gesprächsthema ergeben.
Warm hatte sie das Lächeln Sofjas erwidert, daraufhin wandte sie aber ihren Blick ab, um nicht zu starren und dadurch unangenehm aufzufallen. Bei solchen Abendveranstaltungen standen Person wie die junge Danilow besonders im Fokus, weil man von Damen wie ihr Hohes erwartete. Und um diesen Erwartungen halbwegs gerecht zu werden, strengte sie sich an, keine Peinlichkeiten zu verursachen.
<i> „Was für ein schönes Anwesen, nicht wahr?“</i>, vernahm sie ohne es vorausgesehen zu haben die Frage ihrer Sitznachbarin und lenkte mit Grazie ihr Augenmerk auf die andere Braunhaarige. „Dem kann ich nur zustimmen. Besonders die heutige Dekoration ist exquisit. Die Farben passen gut zusammen und es sieht trotz der Schlichtheit sehr elegant und überlegt aus. Wie seht ihr das?“, reagierte sie mit melodischer Stimme auf die Frage hin. </font></p></blockquote>
<blockquote> <font style="line-height:18px; font-size: 11px;"><p align="justify">Das Ruckeln der Kutsche schien die Nervosität der jungen Frau noch zu verstärken, die sichtlich unbehaglich auf der mit rotem Samt bezogenen Sitzbank saß. <i>“Jetzt entspann dich doch“</i>, ertönte da auch schon in ungeduldigem Tonfall von ihrem Gegenüber. Sofja hob den Blick und musterte ihren Bruder, der sie mit einem missbilligenden Blick ansah. Wieso musste sie ausgerechnet mit ihm zu dieser Abendgesellschaft gehen? Sofja konnte solche Veranstaltungen ohnehin nicht leiden, hatte aber schnell gelernt, dass sie offenbar unabdingbar für das klassische Adelsleben in Moskau waren. Wenn man nicht auf mindestens drei solcher Gesellschaften pro Woche war, schien man schon aus der Mode zu sein. Und da ihr Vater gerade alles daran setzte, dass seine einst rebellische Tochter wieder in Mode kam, musste Sofja sie nun mal über sich ergehen lassen. Dabei war es gar nicht so einfach, solche Abendgesellschaften für sie zu finden, schließlich wollten sich noch nicht alle wieder auf die – wie ihr Vater es nannte - fehlgeleitete Adlige einlassen. So griff Lew Perowski zu jedem Strohhalm, den es gab. Und offenbar zeigte das Ganze Wirkung, denn sonst würde sie nicht hier sitzen und mit ihrem verhassten Bruder Nikolaj und seiner Gattin zu jenem Herrenhaus fahren, in dem sich heute Abend auch hochrangige Adlige aufhielten. Sofja könnte stolz sein, viele junge Russinnen wären es – aber es gab kaum etwas, was ihr gleichgültiger sein könnte. Schlimmer noch, durch die Anwesenheit Nikolajs hatte sie noch weniger Lust auf diesen Abend als sonst. Nikolaj hatte gleich zu Beginn, als Sofja in die Kutsche eingestiegen war, deutlich gemacht, dass er ihr nur für den Vater diesen Gefallen tat und sie bei dem kleinsten Fauxpas nach Hause schicken würde. Das wäre Sofa im Grunde ja egal, sogar Recht, aber dummerweise blieb ihr im Moment nichts anderes übrig als mitzuspielen, wenn sie ihr Recht auf (Über-)Leben nicht aufs Spiel setzen wollte. In manchen Momenten, so auch gerade eben, fragte sie sich allerdings durchaus, ob der Preis dafür nicht zu hoch war…
Bevor die Stille nach Nikolajs Satz zu lang und unangenehm wurde, räusperte sich Sofja leise und setzte ihr eingeübtes, nichtssagendes Lächeln auf. „Entschuldige, Nikolaj. Ich war in Gedanken“, meinte sie und war überrascht darüber, dass sie sich tatsächlich schuldbewusst anhörte. Nikolajs Blick blieb skeptisch, er schüttelte nur den Kopf und verdrehte die Augen. Doch immerhin bei Nadeschda, ihrer Schwägerin, kam die Aussage an. Sie wandte sich beinahe versöhnlich an sie und merkte an, wie schön ihr Kleid sei. Sofja dankte ihr mit einer kleinen Floskel und ließ ihr Lächeln kurz noch etwas strahlender werden, als würde sie sich darüber freuen. Dabei war es völlig gleich, was sie anhatte. Sie sah sich das Kleid eigentlich erst jetzt bewusst an. Ihre Zofe – wie hieß sie noch gleich? – hatte ihr ein tiefblaues Kleid mit unglaublich vielen Pailletten herausgesucht. Sofja fand, das Kleid hatte definitiv zu viel Ausschnitt. Als sie ihre Kleider noch selbst ausgesucht hatte, hatte sie meistens hochgeschlossene, schwarze oder braune Kleider getragen. Doch das würde natürlich gar nicht ankommen, also hatte sie sich in dieses Kleid stecken lassen, gar einen dunklen Pelzmantel übergeworfen und saß nun hier und durfte sich oberflächliches Geplänkel über ihr scheinbar tolles Kleid anhören. Ihr Bruder schien von dem Thema auch nichts zu halten, denn der gleiche missbilligende Blick, den sie selbst gerade von ihm geerntet hat, traf nun seine Gattin. Sofort sackte Nadeschda regelrecht in sich zusammen und schwieg fortan. Das kam Sofja nur entgegen, so konnte sie wenigstens die restliche Fahrt in Stille verbringen.
Mit einem sanften Ruck hielt die Kutsche an. Sofja ließ Nikolaj und Nadeschda zuerst aussteigen und war eine Sekunde lang versucht, einfach sitzen zu bleiben. Doch ihr fehlte in diesem Moment schlichtweg die Kraft, um sich gegen das Leben aufzulehnen, in das man sie gerade drängte. Also erhob sie sich ohne zu Murren und trat hinaus. Kurz erfasste sie eine kalte Windböe, die Sofja ignorierte, aber durch einen spitzen Schrei von Nadeschda kommentiert wurde, die ihre Frisur in Gefahr sah. Sofja konnte sich gerade noch ein genervtes Seufzen verkneifen, folgte den beiden anderen und befand sich im prunkvollen Eingangsbereich des Anwesens. Wie eine Marionette folgte Sofja dem üblichen Prozedere, ließ sich den Mantel abnehmen, verlor ein paar bewundernde Worte gegenüber der Gastgeberin über das Interieur und fand sich kurz darauf in einem Salon voller Menschen wieder. Widerstandslos ließ sie sich auf einen freien Stuhl platzieren, gegenüber von Nadeschda und Nikolaj. Links von ihr saß offenbar ein Bekannter von Nikolaj, denn die beiden begannen sofort ein Gespräch. Rechts von ihr saß eine junge Frau in auffallendem Rot, der sie kurz mit einem Lächeln zunickte und sich wünschte, zuhause auf dem Dachboden zu sitzen und in ihrem alten Tolstoi zu blättern. Da fing sie einen auffordernden Blick von Nikolaj auf, verbunden mit einem Nicken in Richtung ihrer Nachbarin. Offenbar genügte es ihm nicht, dass sie brav da saß, sie sollte sich auch noch unterhalten. "Was für ein schönes Anwesen, nicht wahr?“ sagte sie lächelnd und hoffte, ihr Gegenüber würde reden wie ein Wasserfall. Das hatte bisher fast immer funktioniert, denn die meisten Adligen mochten es ganz gerne, wenn man ihren Ausführungen scheinbar interessiert lauschte.
</font></p></blockquote>
<blockquote> <font style="line-height:18px; font-size: 11px;"><p align="justify">Helle Aufregung erfüllte den Körper der jungen Russin, veranlassten sie dazu unruhig durch ihr Zimmer zu tigern. Kurzfristig hatte sie einer guten Freundin zu einer kleinen Abendgesellschaft zugesagt und wusste nun nicht, was sie anziehen sollte. Ihr mangelte es keineswegs an Kleidern oder Ähnlichem, jedoch hasste sie es sich einfach für ein Kleid entscheiden zu müssen, ohne mindestens zwei Tage vorher über ihr Outfit für einen besonderen Abend nachgedacht zu haben. Ihr Aussehen war ihr wichtig, obgleich man sie nicht als oberflächlich bezeichnen konnte und doch hatte sie den Drang, perfekt auszusehen, von ihrer wunderschönen Mutter geerbt.
Unschlüssig hielt sie zwei Abendkleider nebeneinander. Welches dieser Kleider passte am ehesten zu einem solchen Anlass. „Annie!“, rief sie hilflos und wartete darauf, dass ihre Freundin ihr zu Hilfe kam. Lange musste sie nicht warten. Etwas atemlos stand die ältere Frau in dem Türrahmen zu Kates Zimmer und blickte die Jüngere fragend an. „Ich brauche Hilfe bei der Kleiderauswahl…“, erklärte Jekaterina anschließend und hob dabei die beiden Kleider, die sie noch immer in den Händen hielt, hoch. <i> „Ach Liebes, beide passen perfekt zu dir…also nimm einfach das, was dir mehr gefällt!“</i>, folgte die Antwort von Annie. Damit hatte sie der jungen Adligen zwar nicht viel weitergeholfen, aber dennoch nickte jene dankbar. „Vielen Dank für deinen Ratschlag…kannst du mir dann bitte helfen in das rote Kleid zu schlüpfen?“. Es war mehr eine Aufforderung als eine Bitte, da sie als Herrin von Annie nicht zu Fragen brauchte, sondern nur ihre Wünsche äußern musste, denen konnte sich die Ältere nicht widersetzen.
Nachdem Jekaterina mit ihrem Äußerlichen zufrieden war, stieg sie mit einem erwartungsvollen Lächeln auf den Lippen in ihre prunkvolle Kutsche, die ein verziertes „D“ auf dem Wagenschlag, hatte. Es war das Zeichen der Familie Danilow und weithin bekannt. Annie, die auf solche Veranstaltung fast immer dabei war, saß bereits auf ihrem Platz und nickte ihrem Schützling warm zu. Zwischen den beiden jungen Frauen war schon vor vielen Jahren ein enges Band entstanden und auch der Grund, weshalb Jekaterina Knickse und Ähnliches von Annie im privaten Rahmen nicht erwartete. Lediglich in der Öffentlichkeit mimten die beiden die Rolle der Adligen und ihrer Dienerin.
Die Fahrt zum Anwesen Katerinas Freundin dauerte nicht lange, sodass sie nicht viel Zeit besaß, um ihre vorige Anspannung vollends abzulegen. Unruhig stieg die Braunhaarige aus der Kutsche aus. Ihre Freundin wartete schon am Eingang und begrüßte Jekaterina mit einer herzlichen Umarmung. <i> „Wie immer seid Ihr pünktlich…“</i>, meinte die Herrin des Hauses mit einem warmen Lächeln und deutete mit ihrer Hand auf die hinter ihr liegende Tür. <i> „Ihr kennt Euch aus, daher verzeiht mir, dass Ich Euch nicht selber hereinführen kann. Aber sobald alle Gäste eingetroffen sind, verspreche ich Euch, werde ich Euch den anderen Damen vorstellen!“</i>. Dankbar nickte Jekaterina ihrer Freundin zu und ging, Annie neben ihr, mit anmutigen Gang in das kleine Anwesen hinein und fand sich in einem gut gefüllten Salon wieder. Zahlreiche junge Adlige saßen an dem länglichen Tisch und blickten sofort auf als die Fürstentochter Danilow durch die Tür trat, wenige Sekunden vorher von dem Zeremonienmeister vorgestellt. Bewundernswerte Blicke streiften ihr schlichtes und doch schönes Abendkleid, aber Jekaterina achtete nicht sonderlich darauf sondern suchte sich einen Platz, links von ihr war noch ein Platz frei an dem sich eine andere Dame hinsetzen würde, bestimmt eine, die Kate nicht kannte. </font></p></blockquote>