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Geschrieben von Zhenya Ryzarew am 16.06.2014 um 09:41:

i had a bad day.

<center><font style="font-size:50; font-family: georgia; text-transform: uppercase; letter-spacing: -3; line-height: 90%;">i had a bad day.</i></font><font style="font-size: 7; font-family: arial; text-transform: uppercase; letter-spacing: 3; line-height: 120%;">
ksenia & zhenya • 06. april • mittagsstunde</font></center><div align=justify><blockquote>Warum hatte Zhenya noch gleich sich auf den Rücken des struppigen Grauen geschwungen? So genau wusste der Braunhaarige es nicht mehr, als der bockige Vierbeiner mit dem – nicht sonderlich begabten Reiter – durch das Unterholz preschte. Ja, man könnte sagen, dass er es schlichtweg vergessen hatte. Die Äste peitschte dem Mann ins Gesicht, hinterließen somit feine Striemen auf den Wangen, und er sah, ja, wirklich alles andere als glücklich aus. Mit Müh und Not hielt sich Zhenya an den ledernen Zügeln fest. Jedoch hatte der Braunhaarige die Zügel fest in der Hand, als das ungleiche Paar aus dem Wald brach. Vor ihm erstreckten die prachtvollen Ländereien des Zaren Alexanders. Schon oft war er hier gewesen. Hatte die Sonne genossen und die Stille. Nur hier konnte er wirklich die Ruhe finden, die er so oft brauchte. Nicht wie in Moskau, die Stadt die irgendwie niemals Ruhe fand. Doch nun hatte nicht einmal Zhenya die Ruhe! Denn das struppige Pferd galoppierte geradewegs die Böschung hinunter. Vielleicht wäre es jetzt an der Zeit, dass er ein Stoßgebet gen Himmel schicken sollte.

Zhenya zog scharf die Luft ein, als der Graue eine scharfe rechte Kurve einlegte und ihn mit einem – schon fast – gekonnten Bocksprung aus dem Sattel haute. Währenddessen sah der Schriftsteller wirklich nur noch den blauen Himmel, gefolgt vom Grün der Gräser. Der Aufschlag war hart, sodass es ihm die Luft aus den Lungen trieb und er für einen kurzen Augenblick benommen auf dem Boden lag. Ja, man könnte fast behaupten, dass er in diesem Moment nur Sternchen sah. Das Pferd selbst warf die Hinterhalt nochmals hinauf und wieherte anschließend. Es hörte sich schon fast so an, als ob es ihn verspottete. Mühselig rappelte sich Zhenya auf und wischte sich den Dreck aus dem Gesicht. Sein ganzer Rücken tat weh, wie der Kopf, als auch der rechte Arm. „Himmel ...“, murmelte er dann und tastete vorerst sich den Brustkorb an. Nein, nichts gebrochen. Aber blaue Flecke würde er sicherlich nach diesem Sturz bekommen. Das Pferd reckte den Kopf, ehe er diesen auch sogleich senkte und anfing an den Grashalmen zu rupfen. Ja, es hatte seinen eigenen Kopf – eigentlich wie er selbst. Jedoch huschte ein leichtes Schmunzeln über seine Züge. Das würde jedoch nun wirklich das aller letzte Mal sein! Nächstens würde Zhenya sich zu Fuß auf den Weg machen, auch wenn es Stunden dauern würde! Nein, dass würde er nicht noch einmal mitmachen!

Kurz blinzelte er, die Sonne stach ihm in die Augen, als der Braunhaarige immer noch auf dem Boden saß. Ehe er bemerkte, dass seine ganzen Notizen überall verteilt auf im Gras lagen. Ein spitzer Fluch stieg aus der Kehle des Mannes – Nein, oft fluchte Zhenya nun wirklich nicht. Ehe er sich mit Müh und Not auf die Beine hievte und anfing die, für ihn wertvollen Zettel, einsammelte. Das Pferd ließ er fürs Nächste links liegen. Auch das noch! Fehlte nur noch irgendjemand der ihn bei dieser ganzen Misere beobachtete. Aber zu seinen Glück würde das sicherlich eintreten.



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Geschrieben von Ksenia Tritonova am 20.06.2014 um 22:51:

Firstplay

Was war es auch für ein schöner Tag! Gierig sog Ksenia die kühle Frühlingsluft durch die Nase ein. <i>Endlich!</i> Die Sonne bannte sich einen Weg durch die Wolken, der Schnee war schon lange geschmolzen und die Natur regte und streckte sich. Der Winterschlaf war vorüber, nun musste alles wieder erblühen. Bald schon, ja bald schon würde der europäische Teil Russland in seinem saftigsten Grün erstrahlen und einen jenen dazu einladen sich in die Wiese zu legen und zu dösen. Aber bis dahin dauerte es noch etwas. Wer würde sich auch jetzt schon auf die Wiese legen? Der Boden war noch lange nicht warm genug, als das auch jede Person sich gefahrlos niederlegen konnte. Am liebsten hätte sich die junge Frau auf die Wiese gelegt und in den Himmel gesehen. Ob sie eingeschlafen wäre? Möglich! Aber sie wollte so schnell, wie ihre Beine sie tragen konnten zum Hof befreundeter Bauern, wo sie bis vor dem Unfall ein Dachzimmer bewohnt hatte. Schnell, sie musste schnellstens ihre Klingen wieder in den Händen halten! Das Erbe ihres Vaters! Wie konnte sie die unzähligen Wochen, die für sie wie Jahre erschienen waren, nur ohne die beiden Schwerter aushalten können? Wie nur? Sie wusste keine Antwort auf diese Frage die sie auch nur ansatzweise zu Frieden stellen könnte! Super, wirklich super! Wie hatte sie nur so unvorsichtig sein können? Nun war sie auch noch verunsichert, was sie von diesem reichen Schnösel halte sollte. Er war immerhin zum Teil ein Bürgerlicher, vielleicht sollte sie Valerie doch ansatzweise Vertrauen entgegen bringen?

Ksenia lehnte die Stirn an den Stamm einer jungen Birke. Diese war kühl und glatt und es hingen Äste mit Blättern und Früchten herab. Langsam sortierte die Brünette ihre Gedanken, ehe sie ein- zwei Schritte rückwärts tat und die Birke immer noch betrachtete. Ja, der Baum des Nordens. Der Baum Russlands! Lächelnd wand Ksenia sich ab und wollte schon dem Trampelfpad weiter folgen doch da drang das Wiehern eines Pferdes zu ihr. Was nichts Ungewöhnliches. Huftiere waren immerhin die sicherte Fortbewegungsmittel. Das ihr sehr guter Bekannter Zhenya, mal wieder, vom Pferd gefallen war konnte sie nicht ahnen, wäre ansonsten sofort in Richtung des Pferdegewiehers geeilt. So wog sie ab. Sollte sie weiter gehen oder doch nachsehen? Mit einem lauten Seufzer ging sie in Zhenyas Richtung und strich dabei über die Blätter eines immergrünen Strauches. Als sie ein graues Pferd sah, schmunzelte sie, als sie beim näher kommen Zhenya erkannte schüttelte sie den Kopf. Was macht der auf dem Rücken eines Pferdes?, sie hatte ihn nie verstanden, weshalb er immer und immer wieder sich auf den Rücken eines Pferdes schwang und doch kein guter Reiter war. Sie würde ihm gern Nachhilfestunden geben und dies für umsonst! Als der Wind sich erhob und einige seiner Notizen ergriff, lief sie los, sprang in die Luft und fing eine Notiz auf. Danach schnappte sie sich weitere Notizen, ehe sie mit etwas Mühe wie sie zu ihrem eigenen Frust feststellte, sich einen Baum hochschwang und in dessen Geäst 2 verfangene Notizen rausfischte. Die beiden verstaute sie unter ihrem weißen Hemd, ehe sie sich runter schwang und dann zu Zhenya ging. "Wie oft bist du schon aus dem Sattel geflogen, mein Freund?", fragend ruhten die blauen Augen auf ihm, während sie unter ihr Hemd nach seinen Notizen griff, welche sie ihm dann überreichte.


Geschrieben von Zhenya Ryzarew am 30.06.2014 um 11:27:

<blockquote><div align=justify>Ein spitzer Fluch entwich dem Mann, der gerade schmerzliche Bekanntschaft mit dem Boden gemacht hatte. Ja, das nächste Mal würde er zu Fuß gehen. Auch wenn es in Strömen regnen würde. Zhenya straffte die Schulter und verzog wieder das Gesicht. Na, dass würde eine wunderschöne blau-grüne Maserung ergeben. Morgen, wenn nicht sogar heute Abend schon. Mühsam bückte er sich um stopfte die Zettelwirtschaft wütend in seine Jackentasche hinein. Das graue Pferd selbst schaute nach seinem einstigen Reiter, ehe es anfing weiter an den Halmen zu zupfen. „Verdammte Viecher“, brummte er dann und bemerkte nicht, dass sich in diesem Moment jemand anschlich. Denn niemand anderes als Ksenia war es. Der Freigeist den Ryzarew schon ein wenig länger bekannt. Ja, die Menschen in der untern Schichten kannten sich. Anstatt dieses aufgeblasene Pack von Adel. Wieder fluchte Zhenya etwas, als es ihm erneut in den Rücken fuhr. Erst als er sich wieder aufrichtete sah er sie. Ksenia! Die so leichtfüßig vor ihm auf die Erde sprang. Innerlich erschrak der Mann, ehe ihm ein lautes „Du!?“ über die Lippen kam. „Ich hab dich gar nicht … bemerkt“, gab der Schriftsteller dann von sich. Das hatte ihm gerade noch gefehlt, dass ihn jemand bei seinem unfreiwilligen Flug gesehen hatte.

Er lächelte schief, als sie ihn fragte wie oft er denn nun schon von einem Pferd geflogen war. Jedes mal wahrscheinlich, oder? Jedes mal wenn der Schriftsteller sich auf der Rücken eines Pferdes schwang küsste er mehr oder weniger den Boden. Nein, reiten war einfach nicht sein Ding. Das würde sich wohl auch in den nächsten Wochen – vielleicht sogar in den nächsten Monaten – auch nicht ändern. „Ich hab aufgehört zu zählen …“, gab Zhenya dann zu und das Lächeln, was auf seinen Lippen lag, wurde noch etwas schiefer. Er nickte ihr dankend zu, als sie ihm die Notiz gab. Ja, diese kleinen Zettelchen war mehr als nur wichtig für ihn. „Und du? Was machst du hier?“, fragte er dann schließlich. „Ich dachte eigentlich, dass ich hier alleine bin. Aber alleine ist man wohl nie, oder?“ Seine Mundwinkel zuckten, als er sich zu dem Pferd umdrehen. „Du kannst mich nicht zufällig helfen bei dem da?“ Mit 'Dem da' meinte er das struppigen Grauen – den er am liebsten als Esel betiteln wollte –, welches weiterhin über das saftige Grün hermachte.



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Geschrieben von Ksenia Tritonova am 25.07.2014 um 22:00:

Ksenia hätte vieles erwartet, als der Wind den Fluch eines jungen Mannes zu ihr rüber getragen hatte, aber das ER, der gute alte Autor sich wiedermal auf den Rücken eines Pferdes geschwungen hatte, wollte ihr nicht in den Kopf. Wie oft war er schon vom Rücken eines Gauls geflogen? Wie oft hatte Zhenya sich schon manch eine Schürfwunde oder einen blauen Fleck eingefangen? War der dunkelhaarige Lebensmüde oder weshalb versuchte er sich jedes Mal daran eine gute Figur auf dem Pferd zu machen? Die Rebellin mochte darauf nun wirklich keine Antwort finden! War dies überhaupt verwunderlich? Nun, nein. Nicht wirklich, wenn man wusste, das Zhenya und Pferde nicht gut ging. Die Tiere schienen ihn nicht zumögen, was sie dann aber nicht verstand. Sie hatte ihn ja gern.

Nachdem seine Papiere alle eingesammelt waren und er sie fragte ob sie ihm damit und dabei auf den Gaul zeigte helfen könnte breitete sich ein breites grinsen auf ihrem Gesicht aus und die eisblauen Augen leuchteten schalkhaft auf. "Klar kann ich dir helfen. Nur verstehen kann ich nicht weshalb du's immer und immer wieder versuchst.", klopfte sie Zhenya kameradschaftlich auf den Rücken. Vielleicht bemerkte er das ihr Schlag nicht so stark war, wie er sonst war, wenn sie ihm kameradschaftlich den Rücken klopfte. Selbst wenn er es bemerkten würde, es war ihr egal. Sie vertraute ihm, kaufte immerhin seine Werke! "Ich bin auf dem Weg zur Bauernfamilie. Dank einem adligen Mistkerl war ich einige Zeit ans Bett gefesselt und brauch meine beide Klingen.", von ihren Klingen wusste er. Wussten viele, besonders jene die in ärmlichen Verhältnissen lebten und er lebte nicht gerade in Glanz und Gloria. Um nicht Zeit zu vertrödeln, ging sie auf den Gaul zu und streckte eine Hand aus. "Nah komm, mein Schöner. Bist doch ein stattlicher Hengst, nicht wahr?", ihre Stimme war sehr freundlich schon fast zärtlich. Hatte sie mit einem Mann jemals so zärtlich gesprochen, wie sie es mit Tieren tat? Nein, hatte sie nicht.

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