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Wenn der Adel sich nicht zu benehmen weiß!
<center> <style type="text/css">i5 { font-family: 'TimesNewRoman'; text-shadow:1px 1px 1px #000000; font-style: italic; letter-spacing:1px; color: FFFFFF; font-size: 30px; padding-left: 10px; padding-right: 10px; border-radius: 15px; }</style> <i5>Wenn der Adel sich nicht zu benehmen weiß!</i5> <br><font style=" text-transform: uppercase; font-size:9px;line-height:10px; letter-spacing:2px;"> Darja & Jekaterina| 13.04| 8 pm| Kleines Anwesen</font></center>
<blockquote> <font style="line-height:18px; font-size: 11px;"><p align="justify"> Gemütlich saß sie schon seit mehreren Minuten in dem ihr zugewiesenen Sessel. Fast jede Hochadlige bot man eine solche, gemütliche Sitzgelegenheit an und wenn man den Namen Danilow hört, weiß man sofort, dass jene ohne Zweifel dem Hochadel angehören. Ihr Familienname prägte die Geschichte Moskaus schon seit Jahrhunderten, war ein wohlbekannter Name, mit dem man schöne Erinnerungen verknüpfte. Jedenfalls taten dies die hochrangigen Menschen ins Moskau, da die Danilows nie besonders geizig mit ihrem Reichtum waren, sondern sie hat sich durch wohltätige Spenden einen Namen sogar in ganz Russland gemacht. Ihr Vater entsprach teilweise dem, was der Familie Danilow zugeschrieben wird, da er ab und an spendete. Aber er war gewiss nicht so spendabel wie Jekaterinas Großvater, dieser soll sogar ein Landstück verschenkt haben.
Der Grund, weswegen sie und andere Damen in diesem Herrenhaus sich eingefunden haben, war eine Musikvorstellung einer begabten Freundin. Jene müsste sich auch bald auf die extra hergerichtete Bühne begeben. Gut, eine Bühne war der freigeräumte Platz im Salon nicht zu nennen, dennoch war es besser als nichts. Diese Meinung teilte, wie man als Gast mehr als nur deutlich vernehmen konnte, die Adlige links hinter Kate in keinster Weise. Ihren Missmut konnte man nicht nur an dem verächtlichen Schnauben, sondern auch an den abfälligen, leisen Bemerkungen feststellen, die jene fast im Sekundentakt äußerte. Genervt rollte die Braunhaarige mit ihren Augen und hoffte, dass die Gans hinter ihr irgendwann den Schnabel halten und sich stumm die Musikvorstellung anhören würde. Aber so wie Jekaterina die Fremde bisher einschätzen konnte, war von ihr auch nachher keine Ruhe zu erwarten. </font></p></blockquote>
<blockquote>Darja wollte definitiv nicht hier sein. Aber hatte sie überhaupt eine Wahl? Wohl kaum. Ihre Mutter war der Meinung gewesen, dass es nicht schaden konnte, wenn sie ein wenig unter die Leute kam und den eigenen Eltern konnte man nun einmal nicht widersprechen. Vor allem nicht in ihrer momentanen Situation. Sie konnte ja schon froh sein, dass nicht ohne eine Münze in der Tasche auf die Straße gejagt wurde. Viel Sympathie hatte ihre Mutter nämlich nicht mehr für sie übrig.
Aber wie war sie überhaupt zu dieser Einladung gekommen? So genau wusste sie das selbst nicht und irgendwie vermutete sie dahinter auch keine mildtätige Nächstenliebe oder gar Freundschaft. Wahrscheinlich war eine der erlauchten Damen auf diese Musikveranstaltung auf die Idee gekommen, den Unterhaltungsfaktor mit ihrer Anwesenheit zu erhöhen. Für eine Belustigung war sie schließlich immer gut, außerdem konnte man die eigene Einigkeit immer gut unterstreichen, indem man sie gemeinsam ablehnte. Aber wie gesagt, sie selbst war nicht gefragt worden, ob sie überhaupt Lust hätte, das Haus zu verlassen, es war einfach von ihr verlangt worden. Dass sie noch nicht einmal etwas schönes Neues zum Anziehen hatte, sondern auf ein etwas älteres Kleid aus grünem Samt hatte zurückgreifen müssen, machte das alles nicht besser.
Das Tüpfelchen auf dem I war wohl die Tatsache, dass sie auch noch als eine der letzten das Anwesen, in dem das Kammermusikstück aufgeführt werden sollte, erreichte. Als sie von einem Diener in den Salon geleitet wurde, waren fast alle Plätze bereits besetzt. Dementsprechend war es auch nicht verwunderlich, dass die meisten Blicke sofort auf ihr ruhten und diese nach einem Moment des Überlegens auch einen größtenteils missbilligenden Ausdruck zeigten. Darja war auf so etwas allerdings vorbereitet gewesen. Sie kümmerte sich nicht darum, dass sie kaum ein Wort der Begrüßung erreichte, stattdessen versteinerte sich ihre Miene. Reiner Selbstschutz, ohne den sie sicherlich schnell verzweifelt wäre. So aber wirkte sie relativ ungerührt, als sie sich in einem Sessel neben einer jungen Dame niederließ. Kurz wandte sie ihren Kopf zu dieser, um sie einer knappen Musterung zu unterziehen. Wenn sie sich richtig erinnerte, dann war das wohl Jekatarina Danilow, Tochter eines Moskauer Fürsten und deshalb im Rang per se himmelweit über ihr. Persönlich hatte sie mit ihr aber noch nie etwas zu tun gehabt, sie hatte sie vor ihrer Heirat nur ab und zu auf öffentlichen Feiern des Adels gesehen.
Darja wollte jedoch auf gar keinen Fall den Eindruck erwecken, sie könne unhöflich sein, weshalb sie ihre Augen sofort wieder auf die freigeräumte Bühne richtete. Und als hätte man nur auf sie gewartet, betrat diese nun eine weitere liebreizende Dame, um sich an den dort befindlichen Flügel zu setzen. Nur einen Moment später entlockte sie dem Instrument mit ihren Fingern die liebreizendsten Melodien. Das allgemeine Gemurmel im Raum verstummte und Darja ließ sich ein wenig in ihrem Sessel zurücksinken und schloss die Augen. In diesem Augenblick schien es ganz einfach, sich vorzustellen, man könne im Nu in eine andere Welt entschwinden. Eine Welt, in der die hiesigen Gesetze nicht zählten, in der man ohne Verantwortung dahingetrieben wurde.</blockquote>
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