wo sind wir?
WIR SIND IN MOSKAU. 1881
dobrÄ poschalowat! Du stehst hier auf dem roten Platz. Mitten im Herzen von Moskau. Nirgends ist die Schneise von Arm und Reich so gross als hier. Gerade wurde der Kaiser Alexander III., Sohn von Alexander II., gekrönt. Eine neue Herrschaft bahnt sich an. Nicht alle wollen ihn auf dem Thron sehen.
der stadtrat
BOAZ ROMANOW & Maija Chairowa
Dir liegt eine Frage auf dem Herzen? Oder du weisst nicht weiter? Dann wende dich einfach an den Stadtrat von Moskau.
was sagt die zeit?
FRÜHLING. APRIL & MAI.

Der Frühling lässt sein blaues Band. Es ist Frühling in Moskau. Die Pflanzen erwachen wieder aus ihrer Winterruhe. Die Sonne bricht durch die Wolken hindurch. Die Temperaturen liegen am Tag bei 19º Grad in der Nacht sinken sie auf noch auf 2º Grad hinunter.

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Wenn ihr ein Teil des Maskenballs werden wollt, dann meldet Euch im passenden Thread dafür. .. [MEHR]

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Istoriya
LICHT & SCHATTEN



Dabei seit: 02.08.2013
Beiträge: 168

So alt wie die Geschichte selbst. Weswegen Ihr nun auch mein Alter schätzen könnt. Mein wahres werde ich natürlich niemand verraten. Ich bringe die Kunde des Zaren zu Euch. Meine Herkunft? Ich komme aus Moskau.

Etikette nicht nur bei Hofe Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Die höfische Etikette
In erster Linie diente die Etikette dazu, sich nicht selbst und die Gastgeber zu blamieren. Ebenso soll damit verhindert werden, dass die Atmosphäre einer Veranstaltung nicht durch Eigenmächtigkeiten Einzelner gestört wird. Und genau deswegen sollte alles Weitere mit größter Aufmerksamkeit gelesen werden! Das Leben als Adliger bei Hofe war von äußerst strengen Regeln geprägt, dies diente vor allem dazu um den aufsässigen und teils aggressiven Adel zu bändigen und in seine Schranken zu weisen.

Die selbstbestimmte Freiheit, die sich manche Adlige herausnahmen, wurde hart bestraft indem man sie gesellschaftlich vernichtete – dies erreichte der Herrscher durch Entzug seiner Gunst. Die Etikette hatte aber vor allem einen wichtigen und zentralen Zweck:

Macht sichtbar zu machen.

Die Macht des Herrschers wurde inszeniert, ebenso wie das Ranggefüge unter den Adligen.
Dies war jedoch nicht nur über Titel definiert, besondere Auszeichnungen und Orden konnten einen einfachen Grafen auf die Stufe eines Herzogs stellen – diese Gunstbezeugungen waren heiß begehrt – und das erhaschen königlicher Zuwendungen lenkte völlig davon ab, sich politisch zu betätigen. Zum anderen beendete die Etikette mit der Zeit aber auch die rauen Sitten, sei es bei Tisch, oder bei der Konversation oder dem einfachen Miteinander.

« Höflichkeit ist die erste Tugend

« Generelle Verbote • Nicht gestattet ist es Tabak zu konsumieren. Das bedeutet natürlich nur, dass dies während einer Gesellschaft, eines Auftrittes gilt. • Exzessiver Alkoholgenuss ist ebenfalls streng untersagt und wer sich dementsprechend daneben benimmt darf in Zukunft andere Personen mit seinen Rücksichtslosigkeiten belästigen. • Schnupftabak und entsprechende Pfeifen sind im Freien und beim Militär erlaubt. • Beim Hof allerdings nur nach Absprache. Bei Tisch ist dies zu unterlassen!

« Diskussionen & Zurechtweisungen • Während der Promenaden und Gesellschaften sind Auseinandersetzungen unerwünscht. Dies bedeutet nicht, dass man nicht über Garderobe sprechen darf, im Gegenteil. Nur Materialdiskussionen und weitere Dinge die einfach den Ausstattungsprozess zum Inhalt haben, sind tabu und gehören nicht hierher. • Ebenfalls sind Zurechtweisungen oder abfällige Bemerkungen streng untersagt. Es war schon damals ein Fauxpas sich über die Garderobe anderer Höflinge öffentlich zu brüskieren.

« Kleiderkodex • Generell wird erwartet, dass die gewählte Kleidung zum verkörperten Stand & Rolle passt und möglichst korrekt ist, um ein gemeinsames Niveau der Darstellung zu erreichen. • Beim Material sollte man dennoch möglichst entsprechende Stoffe, Muster und Farben auswählen. Er muss vor allem optisch passen. Am besten fährt man mit einfarbigen Stoffen, ohne jegliches Muster. Gerade bei den Mustern ist ein immenses Wissen über damalige Gestaltungen notwendig um keinen Fehlgriff zu tun. • Accessoires; Wenn Orden, Schmuck etc. getragen werden sollen, dann bitte in der richtigen und passenden Weise.

« Korrekte Anrede • Es gibt nach wie vor Unklarheiten darüber wie man sich korrekt anspricht.
Einige Personen pflegen einen Sprachstil, der schlicht falsch ist, da sich oft an affektierten Briefen orientiert wird. Man muss einfach wissen, dass der gesamte Hof Russisch aber auch Slawisch sprach. • Man sprach den Zar immer mit Majestät und der 3. Person an. • Auch mit Ihr und Euch.


« Konversation • Wenn man sich in Gesellschaft befindet, so sollte man, sobald man sich einer Person zuwendet und sie zum ersten Male anspricht, auch begrüßen. Allerdings ohne Reference. • Jemanden auf Ansprache gar nicht oder einsilbig zu antworten ist nicht gestattet. • Man sollte auch darauf achten sich keiner Person näher als einen Meter zu nähern, alles andere überschreitet eine persönliche Grenze und wirkt aufdringlich. Zudem zeigt dieser Abstand auch einen gewissen Respekt. • Es ist unter keinen Umständen gestattet den Landesherren, bzw. höher stehende Personen in irgend einer Weise zu kritisieren. Die Landesherren sind nicht nur die höchste Machtinstanz, sie sind auch Gottes Vertretung auf Erden. Jegliche negativ zu deutende Äußerung über den Herrscher konnte einen Höfling das Genick brechen. • In der Regel sollte sich die Konversation, wie am Hofe üblich, über kulturelle Dinge drehen, Philosophie, Malerei, Musik, Lyrik – aber durchaus auch zeitgenössische Politik und Geschichte.

Es ist dem Untertan untersagt,
den Maßstab seiner beschränkten Einsicht
an die Handlung der Obrigkeit anzulegen.

« Beleidigungen & Animositäten • Am Hofe gab es immer Giftigkeiten die man sich gegenseitig ins Gesicht spuckte. Verloren hat derjenige dem die Schlagfertigkeit verließ und als getroffener Hund den Schwanz einzog. Das schlimmste was man in dieser Situation tun konnte, sich tief beleidigt geben und es zeigen, dass man getroffen wurde und schmollend in der Ecke stehen. • Es wird erwartet, dass man sich ähnlich zu wehren weiß, d.h. eine gewisse Schlagfertigkeit sollte vorhanden sein. Sollte es eskalieren, so sollte man sich betreffende Person zur Seite nehmen und die Sache sofort klären. • Der echte Höfling legt stets eine gewisse, heitere Gelassenheit an den Tag und ist – wenn es sein muss – ein Meister der Verstellung. • Man erwartet von einem Höfling stets, die schon angesprochene Gelassenheit, Freundlichkeit und Höflichkeit. Der Adel repräsentiert die Elite eines Staates – sich wie eine Diva aufzuführen, sich von seinen Launen beherrschen zu lassen etc. steht einem in dieser Position schlecht zu Gesicht und auch nicht zu! • Bestehen Animositäten, so sollte man der betreffenden Personen aus dem Wege gehen – jedoch berechtigt absolut nichts dazu, der betreffenden Person nicht auch weiterhin in Höflichkeit zu begegnen. • Auch wenn man eine Person nicht ausstehen kann, so hat man sie zu Grüßen. • Niemand darf es sich herausnehmen die Etikette dahin gehend für sich zu ändern und diese Person einfach komplett zu ignorieren. • Die Etikette regelt diese Situation.

« Das Verhalten als Adliger • Arrogantes Verhalten ist sicherlich etwas was man mit dem Adel in Verbindung bringt. • Wer sich also Feinde machen will, kann seine Arroganz ausleben. • Das Idealbild des Adels christlichen, ritterlichen Tugenden sind es, wie Großmut, Integrität, Nächstenliebe, heiterer Gelassenheit, Würde und Haltung, Loyalität und Demut.

« Die References • Man begrüßt sich mit Referenzen. • Es wird sich weder mit Handschlag begrüßt, weder wird sich umarmt, Küsschen verteilt oder eine vertrauliche Ansprache benutzt. • Niemals, unter gar keinen Umständen wird gegenüber dem einfachen Volk eine Referenz gemacht, es wird weder der Hut gezogen, noch geknickst. Ein huldvolles Kopfnicken, eventuell auch das Führen der Hand zur Krempe ist das absolute Maximum. • Ebenfalls erwähnenswert, die Dame wird nicht die ganze Zeit an der Hand geführt - es sei denn man führt sie zur Tanzfläche oder über unwegsames Gelände. Bei Promenaden ist dies zu unterlassen. • Einhängen darf sie sich jedoch, nur bei offiziellen Promenaden sollte auf zu engen Kontakt verzichtet werden. • Kommt eine Person, egal ob männlich oder weiblich, zu der Gesellschaft dazu, so hat sie sich augenblicklich zum Landesherren zu begeben, dort wird sie in der Regel vorgestellt (wenn ein Zeremonienmeister anwesend ist) und hat ihm eine Reference zu erweisen. Die Reference wird dabei nicht erwidert auch nicht von anderen Personen des Hofes. • Auch wenn man sich von der Hofgesellschaft entfernt, wird eine spezielle Reference notwendig. Sei es um sich zu verabschieden oder nur um das stille Örtchen aufzusuchen. Man bittet den Landesfürsten darum sich entfernen zu dürfen, dann wird sich verbeugt, bzw. geknickst, 3 Schritte Rückwärts gemacht und erneut geknickst, bzw. sich verbeugt. Erst dann wird sich abgewandt. • Niemals wird sich eigenmächtig von der Hofgesellschaft entfernt.

« Vertraulichkeiten • Berührungen sind zu unterlassen, nur unter sehr vertrauten Personen ist so etwas akzeptabel, jedoch auch nicht in der Öffentlichkeit. • Niemals wird einer fremden Dame die Hand geküsst. • Es sei denn sie reicht die Hand zum Kuss – niemals nimmt der Herr die Hand der Dame ohne Aufforderung. • Wer besonders verrucht ist, kann auch den Dekollete -Kuss wagen, jedoch sollte dies besser im Vorfeld abgesprochen sein, zwecks Vermeidung von Faustschlägen. Zudem ist diese Praktik keine übliche Begrüßung sondern nur bei bestimmten Hofcliquen üblich gewesen.

QUELLE http://barock-in-kassel.blogspot.de


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