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Raissa Kirilenko
Gast
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Saints & Sinners
Evelinka & Raissa • 10. April • Vorabend
Die Absätze ihrer Schuhe stießen hart auf das Pflaster, während Raya die Uferpromenade der Moskwa entlang lief. Rechts von ihr das Wasser, auf dem bereits die Lichter der Häuser auf der anderen Seite des Flusses tanzten, links die unerschütterliche Mauer aus rotem Ziegel. Sie beobachtete das Spiel der Lichter in der Dämmerung, gestattete sich aber nicht stehen zu bleiben und sich die Zeit zu nehmen, nach der dieser Frühlingsabend verlangte. Nein, heute würde sie sich nicht von dem ablenken lassen, was sie sich fest vorgenommen hatte. Sie bog nach links ab, hinein in den Roten Platz, und war bald am Eingang der Kathedrale, die geformt war wie das Stein gewordene Werk eines verrückten Konditors.
Auf den Stufen des Bauwerks bekreuzigte Raya sich und machte eine kleine Verbeugung, wie es sich gehörte, ehe sie in die Kirche trat. Sie war lange nicht hier gewesen und es war verlockend, noch einen Moment stehen zu bleiben, und die vielen Malereien zu betrachten, sich in eitler Zier zu verlieren sich den Geruch von Weihrauch zu Kopf steigen zu lassen, anstatt das zu tun, weswegen sie eigentlich hier war. Doch Raissa besann sich, bekreuzigte sich schnell und trat zur Seite, um den Eingang frei zu machen. Zu dieser Zeit, wo die meisten aßen, war es in den Räumen, bis auf den schweren Geruch des heiligen Harzes und das Geräusch ihrer Schritte, fast leer. Obwohl Raya ohne Puder, Lippenstift, Tusche und ihre Kleidung für die meisten ihrer Bekannten kaum zu erkennen war, schloss sie eine Begegnung ausgerechnet hier lieber aus.
Für ein paar Münzen kaufte Raya sich eine einzelne Kerze. Lange streifte sie durch die Räume der Kathedrale und suchte nach den richtigen Ikone, dem Heiligen, dem sie das bisschen Wachs, dem die Popen und gläubigen Gänse viel zu viel Bedeutung zumaßen, widmen wollte. Zuerst dachte sie an Petrus, verwarf den Gedanken jedoch wieder ob des strengen Blickes, den er ihr armer Sünderin zuwarf, und entschied sich für Maria, deren Miene viel weicher wirkte. Sie sah die Ikone an und erlaubte sich, ihre Gedanken trübselig zu ihrer Familie abschweifen zu lassen, zu ihren Eltern und ihrer Schwester, zu der Idee von Vergebung und Erlösung, drehte sie lange in ihren Gedanken. Während Raissa in das versöhnliche Gesicht der Gottesmutter blickte, schüttelte sie aber schließlich innerlich den Kopf. Ihre Hand zündete umständlich die dünne, lange Kerze aus hellbraunem Wachs an einer anderen an und schaffte es nach ein paar Anläufen, sie so in die Halterung zu stellen, dass sie nicht umfiel. „Eines Tages. Amen,“ flüsterte sie kaum hörbar ihr Gebet und bekreuzigte sich.
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18.08.2014 21:22 |
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Evelinka Abakumowa
Dabei seit: 07.08.2014
Beiträge: 103
Geboren als Tochter des Großfürsten gehöre ich dem Hochadel an. Ich bin 27 Jahre alt und musste eine Zweckehe eingehen und friste nun mein Dasein als Verlobte in Moskau mit einem Verlobten an meiner Seite der mich nicht liebt. Noch sehe ich voller Hoffnung einem Wechsel entgegen, doch ich selbst habe auch kein Gefühl für ihn das man Liebe nennen könnte. Gäbe es nicht mein geliebtes Pferd und die vielen Familiengeheimnisse so wäre ich schon längst zu Grunde gegangen.
Man nennt mich Sev
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<blockquote> <div align="justify"><font face="Verdana" size="1">Das Entsetzen der jungen Frau war ihr förmlich ins Gesicht geschrieben als sie die Kirche betreten hatte, wandelte es sich jedoch in eine ausdruckslose Maske. Was tat sie hier nur? Sie war in dieser fremden Stadt, bei einem fremden Mann und ausgerechnet dieser sollte sich ihr Verlobter nennen. Evelinka war alles andere als begeistert von seinem Verhalten und aus diesem Grund suchte sie nun Gottes Gnaden. Ob diese ihr noch helfen konnte war eine durchaus angebrachte Frage, doch die junge Frau aus gutem Hause wollte nichts unversucht lassen. Schließlich ging es hier um ihr Leben. Ein Leben das sie sich nicht so vorgestellt hatte.
Leisen Fußes erklomm sie die Treppenstufen und hielt einen Moment inne. Sie sah über die Bänke, die meisten waren leer, doch sie mochte es ungern in der Öffentlichkeit zu beten, so zog sie sich in einen Winkel zurück in dem nur wenige Menschen saßen. Sie kniete einen Moment dort und sah die prachtvollen Malereien an. Sie erzählten so viele Geschichten, von Freud und Leid. Eine Weile hing sie einem inneren Monolog nach, doch dann sprach sie leise aber durchaus hörbar ihr Gebet und schloss kaum wahrnehmbar mit einem »Amen«. Das musste fürs erste reichen, denn Gott würde sie wohl sicher nicht eher hören wenn sie es dem Himmel entgegenschrie, auch wenn ihr momentan danach war. Nach einigen Minuten die sie dort saß erhob sie sich wieder und ging zu der kleinen Kasse, in welche man Münzen einwerfen und dafür eine Kerze entzünden konnte. Es war nur eine Frau dort und mit einem freundlichen Lächeln, doch mit unglaublich traurigen Augen nickte sie dieser zu. Dann nahm auch sie einige Münzen aus dem Beutel an ihren Röcken und warf sie in die Kasse. Mit einer Kerze in der einen und eine zweiten in der anderen Hand ging sie zu einer der brennenden und entzündete die erste. Lautlos stellte sie diese auf dem dafür vorgesehenen Platz ab und kniete sich davor. »Für meinen Vater, bitte schütze ihn und meine geliebte Mutter. Lass ihn verstehen das ich ihn liebe und lass ihn wissen das ich ihm verziehen habe auch wenn ich es ihm niemals mitteilen kann.« sprach sie leise zu der Kerze. Es war der jungen Frau durchaus von großer Wichtigkeit das Gott seine Hände schützend über ihre Familie hielt, denn auch wenn sie ihren Vater für dieses Unglück mit Ignoranz strafte, so liebte sie diesen Menschen der sie aufgezogen hatte doch von ganzem Herzen. Evelinka sah der Flamme einen Moment zu und hielt dann die zweite Kerze an die kleine Flamme, diese glühte nach einem Moment mit einem leisen Zischen und so stellte sie, sie daneben.
Einen Moment völlig regungslos besah sie die zwei Kerzen, doch dann fasste sie den Mut und sprach fast noch leiser »Herr, bitte vergib mir wenn ich Dich verärgert habe. Denn ich wollte es nicht. Doch bitte strafe mich nicht mit einem solchen Mann! Lass auch mich eine wirkliche Liebe erfahren und sperre mich nicht in diesen goldenen Käfig aus Kälte.« bei ihrem letzten Wort lief ihr ein Schauer über den Nacken. So hatte sie doch wirklich gerade ausgesprochen was sie fühlte. Nicht das sie sich für einen Vogel hielt, doch man hatte sie hierher verschleppt und in einen Käfig gesperrt. Sie, diejenige die immer schon die Freiheit liebte.
Erst die Worte ‚Eines Tages. Amen’ rissen sie aus ihrer Starre und sie wandte vorsichtig den Blick zu dem Geräusch um. Es war die junge Frau, welche neben ihr eine Kerze entzündet hatte. Auch sie wirkte nicht besonders glücklich und mit der Art wie sie ihr Gebet beendet hatte musste sie auch auf etwas warten, das ihr wohl nicht vergönnt war. Leise und völlig aus einem Gedanken heraus sprach sie »und bitte Herr, so lass wenigstens den Wunsch jener Frau in Erfüllung gehen und strafe nicht die ganze Stadt.« sie wandte ihr noch einmal kurz den Kopf zu und verließ dann den Platz an den Kerzen, sondern ging in Richtung einer Tür um von dort einen Blick auf den gesamten Innenraum der Kirche zu werfen. Schweigend stand sie da und beobachtete die junge Frau. Nicht argwöhnisch oder abschätzend, sondern einfach nur so. Denn scheinbar wollte Gott nicht nur sie bestrafen.</font></div></blockquote>
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20.08.2014 10:19 |
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Raissa Kirilenko
Gast
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Als sie die Worte ausgesprochen hatte, fühlte sich Raya gleich sehr viel leichter. Das bittersüße Gefühl von Hoffnung und gleichzeitiger Erwartung breitete sich in ihrem Geist aus und sie war doch froh, hierher gekommen zu sein. Eines Tages, ja. Sie atmete tief ein und aus. Die Luft war schwer vom Weihrauch, und dennoch sie fühlte sich klarer an. Jetzt erst nahm sie so richtig wahr, dass neben ihr noch jemand betete. Ein adeliges Mädchen, vermutlich mit zu viel Geld und zu wenig ernsthaften Problemen. Die junge Frau trat gerade rechtzeitig in ihr Bewusstsein, um Raya die abschließend Worte ihres kleinen Gebets mitbekommen zu lassen.
Den Wunsch jener Frau? Wie bitte? Meinte das kleine, traurige Ding damit Raya? Das Prinzesschen bezog sie arme, einfache Sünderin also in ihre Gebete ein. Raissa konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen, sobald die andere Frau außer Hörweite war, und verdrehte die Augen, völlig verwirrt, was sie mit so einer gnädigen Dame anfangen sollte. Wovon hatte die junge Frau da noch gesprochen? Irgendwas Klassisches von einem Mann und einem goldenen Käfig. Immer noch besser, als gar kein Gold, wie Raissa fand, aber sie besann sich, dass sie nicht in der Kirche war, um andere zu verurteilen. Das würde der Erlöser gewiss nicht gutheißen, schließlich sollte ihm das keiner vorweg nehmen. Mit nüchterner Logik betrachtet gab es hier nur zwei Lösungen: Sie könnte aufhören über ihre Mitmenschen zu richten und sich ganz der Nächstenliebe hingeben, ein Waisenkind adoptieren, ihr Geld einem Kloster spenden – ja, sich vielleicht einem anschließen! - oder die Kirche verlassen. Selbstredend entschied sich Raya für letzteres.
Als sie sich umwandte, stand da immer noch die junge Adelige und sah in ihre Richtung. Raissa überlegte einen Moment lang, ob sie die andere vielleicht kannte, aber sie konnte das Gesicht nicht zuordnen. Naja, man musste auch nicht jede Kirchenmaus beim Namen kennen. Ohne die junge Frau direkt anzusehen ging Raya auf die Tür zu, bei der diese stand, lächelte und sagte halblaut: „Keine Sorge, Schätzchen, der liebe Gott straft nicht die ganze Stadt – nur uns Frauen.“
Dann drehte sie sich in einer fließenden Bewegung zum Kirchenraum um, machte das Kreuzzeichen, wandte sich wieder der Tür zu und verließ die Kathedrale. Frische Luft schlug ihr ins Gesicht und die Dämmerung war schon ein gutes Stück fortgeschritten, seitdem sie die Kirche betreten hatte. Moskau mochte sich über die länger werdenden Tage freuen, doch Raissa hatte sich längst an ein Leben bei Nacht gewöhnt.
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20.08.2014 20:39 |
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Raissa Kirilenko
Gast
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Und sie hatte doch nur ihre Ruhe haben wollen. Raya seufzte tief. Sie hörte nur mit halbem Ohr hin, als das Prinzesschen sie mit ihren ach-so-wichtigen Fragen anfiel. So etwas passierte einem eben, wenn man ungeschminkt als ein blasses Gesicht in der Masse in die Kirche ging. Irgendwelche reichen Mädchen, denen es in der Schlosskapelle zu eng war, glaubten, eine gute Zuhörerin zu finden. Als Hure würden alle in der Kirche wenigstens einen weiten Bogen um sie machen und schockierte Grimassen ziehen, was die ganze Situation im Hinblick auf Unterhaltung drastisch aufwerten würde. Mental war sie auch schon halb bei ihren Einkäufen, aber die Andere wollte einfach nicht locker lassen. Als Raya sich auf den Treppenstufen noch einmal für eine demütige Verbeugung zur Kirche umdrehte, stand das Mädchen da auch schon wieder.
Frustriert verdrehte sie die Augen, vergewisserte sich kurz, dass sonst niemand in Hörweite war, und wandte sich mitleidig an die junge Frau: „Hör mal, das ist alles sehr dramatisch. Aber falls das die Handlung des kleinen Groschen-Romans werden soll, an dem du heimlich schreibst, während der, dem du schöne Augen machst, irgendwo sein Liebchen vögelt, muss ich dir leider, so sehr es mich schmerzt, sagen: Das ist nicht sehr originell.“
Sie machte eine Pause. Ein kleiner Teil von Raya hoffte, dass die andere Frau jetzt tatsächlich ein Manuskript herausholen würde, anstatt ihr ihr Herz auszuschütten. Oder letzteres wenigstens in Bezug auf ihre überzogenen literarischen Ambitionen tat. Ständig über ihre Gefühle reden, das taten Menschen, die zu viel Zeit hatten und zu wenig Interessen. Und dann auch noch irgendwie die Nerven hatten, zu erwarten, dass andere welches für ihre Probleme aufbringen sollten.
Die Gelegenheit ein Manuskript zu zücken verstrich. „Falls nicht -“ Raya brach ab. Eigentlich wollte sie sich verabschieden, aber schließlich war sie gerade aus der Kirche gekommen und eine gute Christin würde nicht einfach eine verzweifelte Seele alleine lassen. Ja, ihr himmlischer Vater hatte eine wahrlich perfide Methode gefunden, sie für ihre Sünden zu strafen, stellte Raya fest. Sie hätte einfach die dämliche Kerze für Petrus anzünden sollen. Verdammt.
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04.09.2014 16:27 |
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Raissa Kirilenko
Gast
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Helfen wollen. Ein Teil von Raya - den sie gerade verzweifelt zum Verstummen zu bringen versuchte - hätte ihr am liebsten ins Gesicht gespuckt. Helfen. Als ob sie herumlief und nur darauf wartete, dass irgendeine gute Seele ihr ihre Gebete widmete. Raya war sich ziemlich sicher, dass sie zur heiligen Jungfrau gebetet hatte, und nicht zur der Cousine neunzehnten Grades des Zaren. Doch bevor sie es schaffte, darüber so richtig in Rage zu geraten, sprach ihr Gegenüber auch schon weiter. Keine Autorin also. Sehr enttäuschend. Wenn sie ihre Gefühle in schriftlicher Form ausdrücken würde, wäre das bis auf das Kratzen der Feder ein völlig lautloser und leicht zu ignorierender Zeitvertreib. Dennoch, als Raya ihr zuhörte, konnte sie sich ein bitteres Lächeln nicht verkneifen.
„Der tyrannische Vater, der die Gefühle seiner Töchter ignoriert...“ Raissa stieß einen tiefen, mitleidigen Seufzer aus. „Ach, Liebes, das ist die zweitälteste Geschichte der Welt. Direkt hinter der bösen Stiefmutter aus den Märchen. Ich würde dir gerne sagen, dass du einfach fort gehen sollst, wenn du die Verlobung nicht lösen willst, aber seien wir mal ehrlich. Ich weiß nur zu gut, welche Möglichkeiten ein Mädchen alleine in dieser Stadt hat. Oder sonst irgendwo auf der Welt“, sagte sie halb bitter, halb gelangweilt. „Besonders eines wie du“, ergänzte sie bei einem flüchtigen Blick auf die Hände der Frau. Zart, rosig, sicher weich wie eine Dauenfeder. Natürlich, es gab andere Arbeit in Moskau, als die, der Raya nachging, aber nicht für jemanden, der es geschafft hatte, ins heiratsfähige Alter zu kommen, ohne ein dabei ein paar kräftige Hände und die entsprechenden Schwielen daran zu bekommen.
„Lass mich raten – beigebracht von den selben Eltern, die dich jetzt zur Ehe mit einem abstoßendem Fremden zwingen? Ich gebe dir einen guten Rat: Wenn du nicht für ein nerviges, reiches Dummchen gehalten werden willst, dann hör auf wildfremde Menschen mit deiner Wohltätigkeit zu belästigen. Niemand hat dich um dein Erbarmen gebeten. Was der da oben“, sie machte eine Geste Richtung Himmel, „für mich bereit hält und ob er mich straft oder mir vergibt ist zwischen mir und ihm allein. Es ist nicht an dir, dich da einzumischen, egal wie du es meinst. Wenn du wirklich findest, irgendwem helfen zu müssen, such dir jemanden, der das will.“
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25.09.2014 10:10 |
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Evelinka Abakumowa
Dabei seit: 07.08.2014
Beiträge: 103
Geboren als Tochter des Großfürsten gehöre ich dem Hochadel an. Ich bin 27 Jahre alt und musste eine Zweckehe eingehen und friste nun mein Dasein als Verlobte in Moskau mit einem Verlobten an meiner Seite der mich nicht liebt. Noch sehe ich voller Hoffnung einem Wechsel entgegen, doch ich selbst habe auch kein Gefühl für ihn das man Liebe nennen könnte. Gäbe es nicht mein geliebtes Pferd und die vielen Familiengeheimnisse so wäre ich schon längst zu Grunde gegangen.
Man nennt mich Sev
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Die junge Frau war entsetzt darüber wie ihr Gegenüber mit ihr sprach, schließlich hatte sie ihr nichts Böses gewollt. Etwas unsicher nickte sie nur zu den Worten. "Ich dachte es wäre fair wenn er wenigstens jemand anderem hilft. Denkt ihr wirklich es ist solch ein Kinderspiel? Glaubt ihr ich lasse mich gerne herumschubsen?" hakte sie trotzdem nach denn sie konnte es nicht dabei belassen. "Ich würde viel lieber ein einfaches Leben führen mit ehrlicher Arbeit, als dieses. Denn dann hätte ich wenigstens eines. So bin ich tot bevor ich überhaupt gelebt habe." sie musterte die Frau und schüttelte nur leicht den Kopf "Nun denn. Vielleicht wird dieser Gott Euch eines Tages helfen. Dann wisst Ihr ja wer für Euch darum gebeten hat und vielleicht versteht Ihr dann auch meine Situation." sagte sie, raffte ihre Kleider zusammen und ließ die Frau dort stehen.
Es machte sie unglücklich, allen Menschen denen sie bereits begegnet war schien Moskau Unglück zu bringen oder es hatte sie anderweitig verändert. Ein weiterer Grund nicht länger hier zu verweilen! Evelinka sah in den grauen Himmel, schon bald würde es abend und damit Zeit zurück zu kehren... Zurück zu ihrem Verlobten, zurück in den goldenen Käfig. Langsam aber sicher wusste sie sie würde Boaz zur Rede stellen müssen. Sie würde endlichen wissen müssen das ihm genauso wenig an ihr lag wie ihr an ihm. Obgleich sie da ohnehin eine andere Meinung zu hatte. Sie wurde ja beinahe noch gezwungen er hatte mehr oder weniger wählen dürfen wen er heiraten würde. Leider hatte das Los sie getroffen.
Ihr Vater hatte die Papiere achtlos unterzeichnet. Sie hatte durchaus vom Handel in den arabischen Ländern gehört, in denen der Vater seine Töchter gegen Kamele eintauschte, doch hatte sie geahnt das sie wohl beinahe das gleiche Schicksal traf? Abgesehen davon das ihr Vater sich nun nicht über ein neues Kamel freuen konnte. Die junge Frau fühlte sich unverstanden und vorallem unfair eingeschätzt. Die Wut kochte in ihr, diese Stadt würde ihr nur Verderben bringen.</font></div></blockquote>
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18.10.2014 11:11 |
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